
Wilhelm Gebhard
Die ae group steht vor einer möglicherweise dramatischen Entscheidung: In Kürze soll entschieden werden, ob die Werke in Gerstungen (600 MA) und Nentershausen (100 MA) die Produktion endgültig einstellen müssen. Dies würde nicht nur die Arbeitsplätze von über 700 Mitarbeitenden gefährden, sondern auch einen erheblichen Schlag für die Region Westthüringen und Osthessen bedeuten.
Die ae group produziert hochwertige Aluminium-Druckgusssteile für Karosserien, Motoren und Getriebe und ist damit ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Automobilzuliefererindustrie. Doch nun sieht sich das Unternehmen mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, die die Existenz des Standorts bedrohen.
„Die Wirtschaft braucht mehr denn je die Rückendeckung der Politik“, erklärte der Bundestagsabgeordnete Wilhelm Gebhard. „Es ist erschütternd zu hören, dass trotz aller Bemühungen, potenzielle Investoren (146 Anfragen weltweit) zu gewinnen, bisher kein Erfolg gelang. Wir stehen möglicherweise vor einer Schließung, die für die Region eine katastrophale Folge hätte.“
Im Juni dieses Jahres bat Gebhard gemeinsam mit dem thüringischen Kollegen Christian Hirte um ein Gespräch mit der Geschäftsführung der ae group. „Zum damaligen Zeitpunkt gab es noch Hoffnungen, einen Investor zu finden, der den Standort retten könnte. Heute sieht die Lage leider anders aus. Die Beschäftigten, die Kommunen und die gesamte Region stehen vor einer sehr unsicheren Zukunft“, so Gebhard weiter.
Die Gründe für die Schieflage der ae group sind vielfältig:
- Hohe Energiepreise
- Steigende Bürokratiekosten
- Angespannte Lage in der deutschen Automobilindustrie
„Diese Faktoren zeigen, wie stark der Strukturwandel in der Automobilzuliefererindustrie die Unternehmen belastet“, erklärte Gebhard. „Die Situation bei der ae group ist ein trauriges Beispiel für die Schwierigkeiten, vor denen viele Unternehmen in Deutschland stehen.“
Als ehemaliger Angestellter der Automobilzuliefererindustrie weiß Gebhard aus eigener Erfahrung, wie hart solche Krisen für die Beschäftigten sind und wie dünn die Linie zwischen Hoffnung und Verzweiflung oft sein kann. „Es tut weh zu sehen, wie ein Unternehmen, das jahrelang erfolgreich war, nun ums Überleben kämpfen muss. Und leider ist die Lage in vielen Bereichen der Wirtschaft ähnlich. Die Politik muss jetzt aktiv werden, um solche Entwicklungen zu verhindern“, so Gebhard weiter.
„Die deutsche Wirtschaft steht aktuell vor der größten Herausforderung des vergangenen Jahrzehnts. Wenn wir als Politiker die zahlreichen Negativschlagzeilen über Werksschließungen und Standortverlagerungen nicht bald ernst nehmen und entsprechend handeln, wird es düster um den Produktionsstandort Deutschland“, schließt Gebhard seine Worte mit einem dringenden Appell an die Politik, endlich die richtigen Schritte zu unternehmen.
Für die betroffenen Beschäftigten, die Kommunen und die gesamte Region bedeutet die mögliche Schließung der Werke einen dramatischen Einschnitt. Es ist höchste Zeit, dass der politische Druck auf die Verantwortlichen wächst, um eine langfristige Perspektive für die ae group und andere Unternehmen der Branche zu schaffen. Gebhard kündigt an, alles in seiner Macht Stehende dafür zu tun, dass die Signale in Berlin gehört und bessere Rahmenbedingungen für den Produktionsstandort Deutschland geschaffen werden.
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