
Wilhelm Gebhard
Im Zusammenhang mit dem laufenden Planfeststellungsverfahren für die 380-kV-Leitung Mecklar – Bergrheinfeld hat sich der Bundestagsabgeordnete Gebhard mit einem Anliegen einer Bürgergruppe aus Ludwigsau an die TenneT TSO GmbH gewandt. Die betroffenen Bürgerinnen und Bürger des Ortsteils Mecklar in der Gemeinde Ludwigsau sowie Bürgermeister Kuhn haben ihr Anliegen bezüglich der Trassenführung und der Schutzabstände geäußert. In einer Eingabe, die von 69 Anwohnern unterstützt wird, kritisieren die Bürger den geplanten Verlauf der Stromtrasse und fordern eine Überprüfung der Abstände zur Wohnbebauung.
Aktuell verläuft die bestehende Leitung Mecklar – Philippsthal – Dipperz nur rund 75 Meter an Wohngebieten vorbei. Die geplante Neubauleitung nach Bergrheinfeld würde einen Abstand von etwa 150 Meter haben und parallel zur vorhandenen Leitung verlaufen. Dies sorgt unter den Anwohnern für Besorgnis, da nach den Empfehlungen der Bundesnetzagentur ein Mindestabstand von 400 Metern zu dauerhaft bewohnten Gebieten eingehalten werden sollte, um gesundheitlichen Risiken durch elektromagnetische Felder vorzubeugen. In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass der geplante Abstand von 150 Metern zu einer Verdopplung der EMV-Intensität führen würde, was gesundheitliche Bedenken bei den Betroffenen aufwirft.
Die Bürgergruppe fordert die TenneT TSO GmbH auf, zu prüfen, ob es möglich ist, die Trassenführung so zu modifizieren, dass die Schutzabstände zur Wohnbebauung weiter vergrößert werden. „Die Vorschläge der Bürger zur Verlagerung der Trasse am „Roten Rain“ um etwa 400 Meter sollten ernsthaft geprüft werden. Eine solche Anpassung könnte ohne zusätzliche Kosten realisiert werden, da der Hochspannungsmast der vorhandenen Leitung aus Statischen Gründen erneuert werden muss. Und es würde die Lebensqualität der betroffenen Anwohner erheblich verbessern“, heißt es in der Eingabe der Anwohner. Darüber hinaus wird kritisiert, dass die Änderungen im Trassenverlauf nicht ausreichend kommuniziert wurden. Auch die Beteiligung der betroffenen Kommunen im Planungsprozess wurde als unzureichend wahrgenommen.
„Es ist wichtig, dass in einem so bedeutenden Projekt wie diesem alle Stimmen gehört und respektiert werden. Eine frühzeitige und transparente Einbindung der betroffenen Kommunen und Bürger trägt dazu bei, den Planungsprozess nachvollziehbarer zu machen und kann Interessenskonflikte frühzeitig erkennen sowie lösen“, so Gebhard weiter.
Die Unterlagen für das Projekt werden derzeit für die Bundesnetzagentur vorbereitet, mit einer geplanten Einreichung im August. Die Anwohner und Gebhard hoffen darauf, dass mit der Prüfung der Trassenmodifikation eine Lösung gefunden werden kann, die sowohl den technischen Anforderungen als auch den berechtigten Sorgen der Bevölkerung gerecht wird.
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