
Herz-Jesu-Krankenhaus Fulda
Wie sieht moderne, wohnortnahe psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen heutzutage aus? Um sich ein Bild von der Situation vor Ort zu machen, besuchte der Bundestagesabgeordnete Wilhelm Gebhard (CDU; Wahlkreis Werra-Meißner/Hersfeld-Rotenburg) die Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJP) am Außenstandort des Herz-Jesu-Krankenhauses Fulda in Bad Hersfeld. Denn die tagesklinische psychiatrische Versorgung von Kindern und Jugendlichen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg gehört zum Versorgungsauftrag des Herz-Jesu-Krankenhauses in Fulda.
Begleitet von Geschäftsführer des Herz-Jesu-Krankenhauses Fulda, Michael Sammet, der Klinikleitung Dr. med. Frank M. Theisen und Mitarbeitenden erhielt der Bundestagsabgeordnete wichtige Einblicke in die tägliche Arbeit des multiprofessionellen Teams, das sich mit viel Engagement und Fachwissen um die Kinder und Jugendlichen mit verschiedensten psychischen Erkrankungen kümmern. Das 30-köpfige, multiprofessionelle Team umfasst neben Ärzten, Psychologen, Pflegekräften, Therapeuten und (Sozial-)Pädagogen, Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Erzieher sowie weitere verschiedenen Berufsgruppen, wodurch Beratung, Diagnostik und Behandlung optimal aufeinander abgestimmt werden können.
Jährlich werden hier rund 100 junge Patientinnen und Patienten in der Tagesklinik und mehr in der Institutsambulanz betreut, viele von ihnen mit komplexen Störungsbildern, die längere Behandlungsverläufe und Begleitung erfordern. Häufige Anlässe für das Aufsuchen der KJP sind unter anderem Verhaltensauffälligkeiten, Entwicklungsstörungen, psychische Belastungen oder Krisen, Schulprobleme oder sogar soziale Schwierigkeiten.
Die Tagesklinik bietet insgesamt 16 Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren. Ein strukturierter Tagesablauf mit Schulunterricht, Einzel- und Gruppentherapie, Sport und sozialen Aktivitäten schafft dabei Halt und fördert die Genesung der Gäste. Ergänzt wird das Angebot durch die Institutsambulanz am Standort, in der Familien Hilfe finden bei psychischen Krisen, Schulproblemen oder beispielsweise sozialen Belastungen und Verhaltensauffälligkeiten.
„Dass wir Kinder und Jugendliche in der Region heute interdisziplinär und weitreichend betreuen können, ist ein echter Fortschritt“, schildert Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychiatrie, Privatdozent Dr. med. Frank M. Theisen. Früher mussten viele Patienten und deren Familien den Weg nach Fulda auf sich nehmen für eine adäquate Versorgung und heute profitieren sie von einer engen direkten und lokalen Zusammenarbeit aller Fachdisziplinen eng verbunden mit niedergelassenen Ärzten, Schulen, Jugendhilfe, Beratungsstellen und weiteren Netzwerkpartnern. Die Einbeziehung von Eltern und Bezugspersonen ist ein zentraler Bestandteil der Therapie. „Komplexe Hilfe für komplexe Erkrankungsbilder“, bringt es Leitender Oberarzt Dr. med. Marius Hul-Waskowiak M.A. auf den Punkt.
Bundestagesabgeordnete Wilhelm Gebhard zeigte sich nach dem Rundgang durch die verschiedenen Bereiche der Kinder- und Jugendpsychiatrie beeindruckt: „Hier wird mit viel Kompetenz und Empathie täglich wertvolle Arbeit von allen Beteiligten für die Kinder und Jugendlichen geleistet, die oft bereits in ihren jungen Jahren mit großen seelischen Herausforderungen kämpfen. Die seelische Gesundheit junger Menschen braucht genau das, was man hier zentral antrifft: eine fachlich fundierte, aber auch menschlich zugewandte Unterstützung, um neuen Perspektiven für die Zukunft zu finden.“ Natürlich war auch die dringend notwendige Krankenhausreform und die finanziell angespannte Situation der Kliniken in Deutschland ein Thema, das dem Bundestagsabgeordneten aus Sicht der Gesprächspartner geschildert wurde.
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