Wilhelm Gebhard
Auf Einladung der BKK Werra-Meissner konnte ich mich über die Situation ortsansässiger Krankenkassen und über die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum informieren. Dabei wurde auch die Bedeutung der regionalen Nähe für Versicherte und Mitarbeitende deutlich. Die BKK betreut rund 37.500 Versicherte und verfügt über ein Haushaltsvolumen von ca. 180 Millionen Euro, dabei teilt sich die Geschäftsführung in zwei Personen auf: BKK-Vorstand Marco Althans und sein Stellvertreter Harald Klement. 22 % der Versicherten stammen aus dem Werra-Meißner-Kreis, was einerseits die regionale Verbundenheit der Kasse und andererseits auch die Bedeutung für umliegende Landkreise unterstreicht. Harald Klement ergänzte: „Wenn ein Versicherter einen persönlichen Ansprechpartner braucht, dann beraten wir individuell und vor Ort. Das können nur noch wenige Krankenkassen in unserer Region anbieten.“
Die BKK beschäftigt insgesamt 80 Mitarbeitende, darunter auch 6 Auszubildende, die im direkten Umfeld des Werra-Meißner-Kreises zuhause sind. Marco Althans betonte: „Wir möchten Kreisnähe für unsere Mitarbeitenden.“ „In einer 3-jährigen Ausbildung kann man bei uns den Beruf des Sozialversicherungsfachangestellten erlernen. Die Ausbildung ist sehr breitgefächert und abwechslungsreich. Wir legen besonderen Wert darauf, dass unsere Auszubildenden nach der erfolgreich abgeschlossenen Ausbildung übernommen und auf einer eigenen Sachbearbeiterstelle eingesetzt werden. Unsere Azubis sind unsere Fachkräfte für die Zukunft. Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit ein Studium zum Fach- oder Betriebswirt für Krankenkassen an der BKK Akademie zu absolvieren.“, so Althans.
Bei dem Termin wurde auf aktuelle Statistiken zum Krankenstand von Beschäftigten in ganz Hessen eingegangen. Die BKK-Dachverbandsstatistik zeigt, dass die durchschnittlichen Krankheitstage je Beschäftigten und Jahr in der BKK-Hauptstatistik bei 23,4 Tagen liegen. Auffällig ist, dass der Werra-Meißner-Kreis mit 29,3 Krankheitstagen pro Arbeitnehmer den letzten Platz belegt, während der Kreis Hersfeld-Rotenburg mit 27,4 Tagen den drittletzten Platz einnimmt. Zum Vergleich: Der Hochtaunuskreis belegt mit durchschnittlich nur 17,4 Krankheitstagen pro Jahr den ersten Platz. „Angesichts dieser hohen Zahlen ist eine regionale Gesundheitsförderung mit entsprechenden Präventionsmöglichkeiten essenziell“, waren sich alle Beteiligten einig.
Ein weiteres zentrales Thema war die Verteilung der Krankenkassenbeiträge. Althans und Klement stellten klar: „Das Geld ist falsch verteilt. 2,9 % Zusatzbeitrag im Durchschnitt könnten reichen, jedoch wären die 20 % gesetzlichen Rücklagen nicht mit diesem Beitrag gedeckelt.“
In Bezug auf notwendige Krankenkassen-Reformen äußerten sie sich deutlich: „Wir brauchen keine Reförmchen, wir brauchen eine Reform“ und „Aus dem Herbst der Reformen könnte ein Winter des Wartens werden“, befürchten die Fachleute. Gebhard teilte diese Sorge und erwiderte, "dass er der Auffassung ist, dass es in Deutschland dringend eine grundlegende Sozialreform braucht, die die Finanzierung der Pflege, der Kranken- und der Rentenkassen auf neue Beine stellt. Dabei dürfe es keine Tabus geben und alle Gruppen müssten ihren Beitrag leisten, so auch wir Politiker", so Gebhard. Er versprach, sich dafür einzusetzen, machte aber auch deutlich, wie schwierig und komplex die Gesamtthematik ist.
Über die BKK Werra-Meissner:
Seit über 60 Jahren steht die BKK Werra-Meissner für umfangreiche Gesundheitsleistungen, regionale Angebote und eine starke, heimatverbundene Gemeinschaft, die als Krankenkasse für alle da ist, die in Hessen oder Bayern wohnen oder arbeiten. Täglich sorgen wir dafür, dass unsere Leitidee „wohlfühlsam“ für Sie, unsere Versicherten, erlebbar wird: Damit Sie sich rundum wohlfühlen, sorgen wir gemeinsam dafür, dass Sie immer die beste Versorgung genießen.
Daran können Sie erkennen, dass uns die Nähe zu Ihnen besonders wichtig ist. Und deshalb sind wir auch sehr stolz auf das Vertrauen und die Treue, die Sie uns entgegenbringen: 94 % unserer Versicherten sind zufrieden oder sehr zufrieden mit uns, wie uns unabhängige Umfragen bestätigen.

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