Der Bundestagsabgeordnete Wilhelm Gebhard (CDU) besuchte jetzt das Kreiskrankenhaus Rotenburg an der Fulda, um sich ein umfassendes Bild von den Herausforderungen, Stärken und Zukunftsperspektiven der Klinik zu machen. Empfangen wurde er von Geschäftsführer Horst Beißel, Personalleiterin Oberin Karla Krause-Heid sowie Verwaltungsdirektor und Prokurist Kai Askanas.
Ein wichtiger Gesundheitsversorger – und ein bedeutender Arbeitgeber
Das Kreiskrankenhaus Rotenburg beschäftigt rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und verfügt über 200 Betten. „Was hier Tag für Tag geleistet wird, ist herausragend“, so Gebhard.
Neben der medizinischen Versorgung ist das Haus auch ein bedeutender Ausbildungsstandort:
Direkt am Krankenhaus befindet sich eine eigene Pflegeausbildungsstätte, in der durchschnittlich 20 Auszubildende pro Jahr zu Pflegefachfrauen und Pflegefachmännern ausgebildet werden. Über die drei Jahrgänge werden aktuell 60 Personen ausgebildet.
Gebhard betonte die Bedeutung dieser Einrichtung: „Die eigene Ausbildungsstätte ist ein starkes Signal. Sie zeigt, dass hier nicht nur Versorgung stattfindet, sondern auch die Zukunft der Pflege aktiv mitgestaltet wird.“
Vorhaltefinanzierung und Reformdruck – strukturelle Unsicherheit für die Klinik
Ein zentrales Gesprächsthema war die Vorhaltefinanzierung, die aus Sicht der Klinikleitung weder finanziell tragbar noch effizient ist.
Beim Jahrestag des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbands gab es deutliche Kritik an den Regierungsreformen – vor allem mit Blick auf diakonische, freigemeinnützige Kliniken. Diese verfügen meist über weniger als 500 Betten, arbeiten nicht profitorientiert und können nicht auf kommunale Defizitausgleiche zurückgreifen. Der DEKV betont dabei die Bedeutung der Trägerpluralität.
Gebhard unterstrich diese Sorgen: „Als Mitglied des Aufsichtsrats des Klinikums Werra-Meißner kenne ich die Schwierigkeiten und Sorgen, mit denen ein Klinikum im ländlichen Raum zu kämpfen hat. Reformen dürfen nicht den Eindruck erwecken, dass die Bedingungen und Voraussetzungen des ländlichen Raums unberücksichtigt bleiben. Kliniken wie dieses in Rotenburg brauchen Verlässlichkeit statt zusätzlicher Belastungen.
Im weiteren Gespräch machte Geschäftsführer Beißel deutlich, wie gravierend die Auswirkungen der aktuellen Krankenhauspolitik für Einrichtungen im ländlichen Raum sind. Besonders problematisch sei, dass zentrale Leistungsgruppen in der Praxis nicht erfüllbar seien. Bereiche wie die Allgemeine Innere Medizin oder die Allgemeine Chirurgie ließen sich unter den aktuellen Vorgaben schlichtweg nicht abbilden.
Hinzu kommen die unter der Ampel-Regierung eingeführten Meldepflichten, die so umfangreich sind, dass das Krankenhaus eigens zusätzliches Personal einstellen musste. Die damit verbundene Bürokratiebelastung verschärfe die ohnehin angespannte Personalsituation weiter.
Zu den größten Sorgen zählt die regionale Versorgungssicherheit. Beißel warnte eindringlich, dass beim Wegfall des Hauses ein Versorgungsloch von rund 60 Kilometern entstehen würde – mit gravierenden Folgen für Notfallpatienten. Gebhard zeigte dafür volles Verständnis:
„Wenn ein Herzinfarkt oder Schlaganfall nicht mehr innerhalb kürzester Zeit versorgt werden kann, reden wir nicht mehr über Strukturpolitik. Dann reden wir über Menschenleben.“
Bei einem anschließenden Rundgang durch verschiedene Bereiche wie die Kardiologie, die Intensivstation und den Schockraum erläuterte Geschäftsführer Beißel, dass das Krankenhaus in nahezu allen Bereichen auf höchste Effizienz ausgelegt ist. Viele Abläufe seien daher bis ins kleinste Detail optimiert – von der Kardiologie über den Intensivbereich bis hin zum Schockraum. Dies sei erforderlich, um trotz begrenzter Ressourcen eine stabile und qualitativ hochwertige Versorgung sicherzustellen. Gebhard konnte sich vor Ort durch die fachkundigen Vorstellungen der einzelnen Fachbereiche von Dr. P. Staszewicz (Kardiologie), K. Schukowski (Innere Medizin und Gastroenterologie) sowie W. Kteiche (Pneumologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Infektiologie) einen direkten Eindruck von den Abläufen und dem hohen Engagement der Mitarbeitenden verschaffen. „Die Professionalität hier beeindruckt mich sehr. Man spürt in jedem Bereich, wie ernst die Verantwortung genommen wird und wie alle am großen Ganzen mitarbeiten“, resümierte Gebhard.



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